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Vom Pferdefuhrwerk zur Industriebahn

tafel4aDie steigende Nachfrage nach Granit erforderte schon bald ein leistungsfähiges Transportsystem. Nachdem anfänglich jeder Stein per Fuhrwerk über notdürftig angelegte Wege links der Vils nach Vilshofen zum Bahnhof transportiert worden war, wurde, so schnell es ging, eine Pferderollbahn erstellt. 1867 ging sie in Betrieb. Auf Loren, die auf Schienen liefen und von Pferden gezogen wurden, verfrachtete man die fertig bearbeiteten Steine bis zur Vilshofener Eisenbahnbrücke. Wann dann die Rollbahn mit Dampfloks betrieben wurde - wohl ab den 80er Jahren - ist nicht genau bekannt. Diese Schmalspur-Industriebahn verlief von Vilshofen auf der linken Vilsseite über die eigens errichtete Mühlhammer Brücker - von der nur mehr Reste der Brückenköpfe erhalten sind - bis zu den Steinbrüchen gegenüber der Grafenmühle.

 

Mit Volldampf ins neue Jahrhundert

tafel4bAm 17.12.1885 wurde nach langen Verhandlungen zwischen der damaligen Granit AG und der Staatsbahnverwaltung in München beschlossen, eine Lokalbahn von Vilshofen nach Aidenbach zu bauen. Aber erst nachdem die Nutzung der neuen Lokalbahn durch die Granit AG vertraglich sichergestellt war, konnte mit dem Bau der 12,5 Kilometer langen Bahnlinie - vermutlich im Sommer 1896 - begonnen werden. Sie wird schließlich von Vilshofen über  Bleiche am rechtsseitigen Ufer entlang der Vils bis zur Mattenhamer Brücke und dann weiter landeinwärts über Aunkirchen und Aldersbach nach Aidenbach verlaufen.

 

Granittransport auf der Lokalbahn

tafel4cVorrangig wurde der Bau der Teilstrecke Vilshofen - Taferl bei Mühlham zum Verladeplatz Taferl in Angriff genommen, um den Gütertransport auf dem neuen Schienenweg schnellstmöglich anbieten zu können. Im November 1897 konnte zunächst die Teilstrecke Vilshofen bis Güterbahnhof Taferl eröffnet werden. Die Fertigstellung der Gesamtstrecke bis Aidenbach erfolgte am 12.11.1898. Von jetzt an verlud die Granit AG ihre gesamten Erzeugnisse im neuen Güterbahnhof Taferl. Bevor das Material abtransportiert wurde, kam es auf eine Waage, deren eiserne Reste noch rechts hinter der Tafel zu sehen sind. Die Industriebahn wurde nur mehr als Zubringer aus den Brüchen genutzt. Dafür erhielt die auf höhrerem Niveau verlaufende Lokalbahn mehrere Brücken, unter denen die Industriebahn in den jeweiligen Bruch kreuzte.

 

Das Aus für die Lokalbahn

Die sicher in der Blütezeit des Granitabbaus im Vilstal sehr rentable Lokalbahnstrecke erlitt in den Notzeiten nach dem ersten Weltkrieg und der Weltwirtschaftskrise massive Einbußen. Die Steinbrüche wurden nach und nach aufgegeben, zuletzt 1943 der Kalvari-Bruch bei Mühlham. Nach endgültiger Einstellung des Güterbetriebes 1987 wurden 1989 die Gleisanlagen der Lokalbahn schließlich entfernt und der Schotterkörper der Natur überlassen.

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